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Felix Rapp

Felix Rapp – ein Irchwitzer Original

* 15. August 1878
† 04. Juli 1959

Felix Rapp, geboren am 15.August 1878, war stadtbekannt als Humorist und Spaßvogel, so seine Passion im Nebenberuf. Hauptberuflich arbeitete er bei den Gebrüdern Albert.
Aus der Irchwitzer Geschichte ist er nicht mehr wegzudenken.
Seine Tochter Liesbeth erinnert sich:
„Unsere Bodenkammer zu Hause, steckte für uns Kinder voller Geheimnisse. Da fanden wir einen großen Pappbauch, eine dünne holzgeschnitzte Mulde mit einer Rolle, auf die ca. 10 m weißes Pfennigband gewickelt war – sie wurde bei Dr. Eisenbarth verwendet – ferner ein hölzernes Rasiermesser, ca. 50 cm lang, einen Schlenker-Regenschirm, der einen Gummischlauch zwischen Griff und Verschluss-Öse hatte. Außerdem gab es da noch einen kunterbunten Riesenmarktschirm. Dann fand man dort noch bunt- quergestreifte Handschuhe mit besonders langen ausgestopften Zeigefingern, diverse Perücken, eine lebensgroße Puppe – diese wurde zu Fastnachtzeiten auf den Fensterstock gesetzt und am Fensterkreuz angebunden, diverse bunte Puderquasten Schminktruhen und vieles mehr“.Felix Rapp Zuhause
Enkelsohn Arnold weiß noch zu berichten:
Auch wir Enkel kannten noch den Pappbauch, viele Kostüme, die Mathilde aus Altensalz natürlich auch. Besonders beeindruckte uns Opas Storch – meine Schwester Waltraud schwörte allerdings darauf, dass ein Strauß war - . Der war aus unserer Kinderperspektive groß wie ein Paddelboot und hatte in der Mitte ein Loch. Opa hat uns nie zusehen lassen, wenn er in das Loch hinein- gestiegen ist. Dann hing er der Storch mit Gurten an ihm dran. Das Kostüm war so raffiniert, dass wir als Kinder nicht wussten, dass die roten Storchenbeine eigentlich dem Opa seine waren, denn ausgestopfte Beine mit Stiefeln waren so am Storchenbauch befestigt, dass wir annahmen, Opa reitet auf dem Felix Rapp bei einem Umzug in IrchwitzVogel. Mit 80 Jahren hat er mit dem Storch noch den ersten Preis bei einem Maskenball gemacht. Sein Repertoire war riesig. Selbst wenn er bei einem Verein zum 25. Mal eingeladen war, hatte er immer ein neues Programm. Bis zu seinem 80. Geburtstag konnte er seine Programme auswendig vortragen. Er wurde auch gerade im Alter noch sehr oft zum „Spaßmachen“ eingeladen. Opa war bekannt wie ein bunter Hund.“ Als seine Tochter Lisbeth eines Tages das Zimmer des Vaters betrat, hatte er aus seinen Requisiten die lebensgroße Puppe hervorgeholt, angezogen und auf den Stuhl gesetzt. „Du hast ja Besuch!“ sagte sie überrascht. „Ja, das ist die Mathilde aus Altensalz, isst ganz wenig und spricht auch nicht viel“ antwortete er. Er war ein Felix Rapp Irchwitz im hohen AlterFreund vom Schmalzler Franzl. Seine Schnupftabakdose trug er immer bei sich, er glaubte, sein Riech- und Sehvermögen dem „Franzl“ zu verdanken. Gern trank er Bier, aber niemals Schnaps.
Etwa eine Woche vor seinem Tod rief er seine Kinder zu sich und sagte „Mein Wunsch war es 80 Jahre alt zu werden, er wurde erfüllt. Nun will ich nicht mehr, auch das Bier schmeckt nimmer. Ich bitte Euch, nicht um mich zu trauern, das ist nun mal der Welt Lauf. Vertragt Euch und vergesst die Alten nicht!“
Von dieser Stunde an verweigerte er die Nahrungsaufnahme und schlief friedlich ein.
Das Ableben Felix Rapps sprach sich schnell herum. Zahlreiche Freunde begleiteten ihn zum Reinsdorfer Friedhof.
Das Grab schmückt eine Keramik-Tafel in Form eines aufgeschlagenen Buches. Auf der linken Seite steht sein Namen, rechts: „Nicht verloren, nur voraus gegangen.

 

 

 


 
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