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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
urplötzlich und klammheimlich ist ein altes Jahr mit sechzehnprozentiger Mehrwertsteuer von uns gegangen und ich habe es gar nicht bemerkt und somit vergessen meine Neujahrsansprache zu verfassen. Vielleicht lag es daran, dass ich einfach mit dem Jahreswechsel den Zusammenbruch unserer Gesellschaft erwartete, der von den Medien auf Grund der Mehrwertsteuererhöhung prognostiziert wurde. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass ich mich über Silvester/Neujahr ins bergische Nachbarland abgesetzt habe um Urlaub zu machen und wenigstens auf 1500 Meter ein klein wenig Schnee zu erhaschen. Dort sieht man übrigens alles viel gelassener als bei uns. Seit Jahren gelten dort bereits zwanzig Prozent Mehrwertsteuer und merkwürdigerweise kostet der Liter Superbenzin "nur" 99 Cent. Zurück aus dem Österreichurlaub musste ich aber feststellen, dass hier in Deutschland die Welt doch noch nicht so ganz untergegangen war. Selbst die Benzinpreise sahen aus wie vor meiner "Ausreise". Über die 1 Teuro 22 konnten ich aber zunächst trotzdem erst einmal nur müde lächeln, da ich mir in Österreich den Tank noch einmal ordentlich vollgekracht hatte. Als ich mich nach einiger Zeit sogar wieder einmal in diverse hiesige Kauftempel wagte, musste ich erstaunt feststellen, dass sich zwischen dem Verkaufpersonal sogar etliche kaufwillige Kunden tummelten. Kein Wunder, so bekommt man doch laut Werbeaussage von mindestens der Hälfte der Geschäftstreibenden die Mehrwertsteuer entweder ganz geschenkt, oder die Erhöhung wurde entsprechend verschoben. Wirklich erstaunlich, was die sonst so strengen deutschen Finanzämter auf einmal für Spielräume bieten. Früher wurde jeder gleich ins Zuchthaus gesteckt, der seine Steuer nicht zahlte. Nun prahlt man damit ungestraft in den Medien. Verrückte Welt! Etwas habe ich bei meiner Ankunft aber doch vermisst - den Schnee. Waren die Schneemengen in Österreich mit 20 - 30 Zentimeter nicht gerade üppig, so fehlte er hier indes ganz. Dafür entdeckte ich endlich die, von den Politikern schon so lange versprochenen blühenden Landschaften, denn Schneeglöckchen, Primel und Co strecken schon verdächtig weit die Blüten aus dem nicht vorhandenem Schnee. Ein gefundenes Fressen für unsere Klimakatastrophiker. Mussten wir im vergangenem Winter noch bangen, bald von einer neuen Eiszeit zugeschneit zu werden, so sterben wir in diesem Jahr wieder einmal den globalen Hitzetod. Diese Massenhysterie wird übrigens noch gefördert von der großen Zeitung für Menschen mit Sehschwäche. Anders kann ich mir jedenfalls kaum erklären, warum bei ihr die Bilder und Überschriften so gigantisch, Inhalte aber kaum vorhanden, und wenn doch, im Sinn total verdreht sind. Leider gibt es scheinbar in diesem Lande aber zahlreiche Menschen mit Sehschwäche, da die besagte Zeitung ja eine Millionenauflage hat. Aber wir schweifen vom Thema ab. Worum ging es gleich noch? Ach ja, das neue Jahr! Eigentlich ist zu 2007 ja schon alles gesagt und getan. Die Preise steigen, die Löhne (soweit vorhanden) sinken! Das Volk schaut selbstgefällig vom Sofa aus, den von ihnen selbst gewählten Aasgeiern beim Regieren zu, ohne den Hintern selber hoch zu bekommen. Alles wie gehabt! Und so schnell kann man gar nicht schauen, wie es plötzlich wieder heißt: "Guten Rutsch und ein gesundes neues 2008!".
In diesem Sinne erst einmal alles Gute für 2007!
Euer Neujahrs- Endo
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